NRW verfügt über ein modernes und standardisiertes System zur Sicherstellung des Katastrophenschutzes. Erfahren sie hier, wie der Katastrophenschutz in NRW aufgebaut ist und wie das DRK Kierspe daran mitwirkt.

Einsatz bei einem Industriebrand in Herscheid: Registrierung für Feuerwehrkameraden zur Untersuchung nach möglichem Kontakt mit giftigen Stoffen.

Katastrophenschutz in NRW

Flächendeckend sind im gesamten Landesgebiet sogenannte Einsatzeinheiten stationiert. Dies sind standardisierte und durchgängig gleich aufgebaute, multifunktionale taktische Einheiten, die in den verschiedensten Schadenslagen alarmiert werden können.

Während die Fahrzeuge und die Ausrüstung dieser Einheiten zumeist vom Bund oder vom Land zur Verfügung gestellt werden, wird das Personal von den ortsansässigen Hilfsorganisationen (ASB, JUH, MHD, DLRG und DRK) ehrenamtlich besetzt.

Vor allem in ländlichen Regionen werden die acht Fahrzeuge der Einheit dabei auf verschiedene Organisationen oder Ortsvereine aufgeteilt, die dann gemeinsam eine Einsatzeinheit bilden.

Einsatz bei starkem Wintereinbruch auf A45: Versorgung der Autofahrer und Einsatzkräfte mit Heißgetränken.
Foto: Holger Busch, DRK Meinerzhagen

Kierspe in der Einsatzeinheit MK 02

Das DRK Kierspe ist Teil der Einsatzeinheit MK 02, gemeinsam mit den DRK-Ortsvereinen Meinerzhagen, Herscheid und Plettenberg. Regelmäßig üben und planen wir gemeinsam, um auf den Einsatz vorbereitet zu sein.

Einsätze können dabei aus den verschiedensten Ebenen auf uns zukommen. Zum einen kommen Alarmierungen auf Landesebene vor, bei denen wir überörtlich aktiv werden. Aber auch innerhalb des Märkischen Kreises sind wir in Konzepte eingebunden, die bei größeren Schadenslagen greifen.

Aufbau der Einsatzeinheit

Einsatz bei Bombenentschärfung in Dortmund: Unterbringung von Anwohnern aus der Evakuierungszone während der Entschärfungsphase.
Foto: Holger Busch, DRK Meinerzhagen

Die Einsatzeinheit besteht aus vier verschiedenen Elementen: Sanitätsgruppe, Betreuungsgruppe, Technik und Sicherheit und dem Führungstrupp. Jede Gruppe ist personell und materiell so beschaffen, dass auf der einen Seite eine Vielzahl Betroffener versorgt werden können, auf der anderen Seite aber die Alarmierungszeiten vertretbar sind. Im Schadensfall kann entweder die gesamte Einsatzeinheit oder auch nur Teile davon alarmiert werden – in Abhängigkeit von der Situation an der Einsatzstelle. Personell hat jeder Helfer die Möglichkeit, auch in anderen Gruppen eingesetzt zu werden – völlig flexibel und genau auf den Einsatz abgestimmt kann also die Einsatzeinheit ausrücken.

Betreuungsdienst

Hilfeleistung durch Einsatzeinheiten konzentriert sich längst nicht auf die Versorgung Verletzter. Bei größeren Schadensereignissen ist immer auch mit einer großen Anzahl Betroffener, aber unverletzter Personen zu rechnen. Diese werden von der Betreuungsgruppe aufgefangen und versorgt. In Kierspe ist ein Fahrzeug dieser Betreuungsgruppe stationiert. Unsere Helfer sind so ausgebildet, dass die Fahrzeugbesatzung von sechs Personen (und im weiteren Einsatzverlauf eine Zweitbesetzung) im Bedarfsfall alarmiert werden kann.

Im Rahmen der Betreuungsgruppe ist die soziale Betreuung der unverletzten, das Einrichten von Notunterkünften, Zubereiten und Ausgeben von Getränken und Essen und das Verteilen von Bedarfsgegenständen von großer Bedeutung.

Unser Betreuungsgespann

Unser Ausrüstungsanhänger mit Material für die Betreuung von bis zu 200 Personen.

Für unsere Aufgabe in der Betreuungsgruppe steht uns ein Fahrzeug und ein dazu passender Ausrüstugnsanhänger zur Verfügung. Fahrzeuge für die Einsatzeinheit erkennen Sie an der beige-weißen Lackierung, während unsere Ortsverein-eigenen Fahrzeuge weiß sind.

Der Anhänger enthält Material wie Koch- und Essgeschirr, Hygieneartikel, Waschutensilien, Babyartikel, Regenschutz, Decken, Tragen und vieles mehr,  um im Einsatzfall bis zu 200 Betroffene zu versorgen.